Montagmorgen, der Wecker klingelt und man verlässt das Haus und begrüßt den Nachbarn noch am Vorbeigehen. Wer kennt diese Szene nicht aus dem Hollywood Blockbuster mit dem kleinen possierlichen Murmeltier. Wenn sich diese Szene dann 5-mal wiederholt, ist Freitag und die Arbeitswoche ist auch schon wieder um. Am Wochenende noch ein sportlicher Wettkampf mit Sohn oder Tochter, der auf jeden Fall besucht werden muss und schon geht es wieder von vorne los.
Derjenige strebt die Woche über nach dem Wochenende, das Jahr über nach dem wohl verdienten Jahresurlaub und sein ganzes Berufsleben über nach der Pensionierung, um hier endlich das tun zu können, auf das er schon immer Lust hatte. Wie halte ich solche Kollegen und Mitarbeiter aufmerksam und einsatzbereit? Oder schweifen diese mir eher ab, in eine gewisse Lethargie und Antriebslosigkeit?
Auf jeden Fall ist diese Art der Lebensgestaltung Gift für unsere Flexibilität, für unsere Innovationskraft und den typischen Blick über den Tellerrand.
Stellen Sie sich vor, Freitagnachmittag 15.35 Uhr, sie sitzen beim Lesen der Quartalszahlen an ihrem Schreibtisch und versuchen sich nicht so sehr von der Tasse Kaffee, die auf Ihrem Schreibtisch steht ablenken zu lassen. Die Stückzahlen die sie vertraglich zugesichert haben, laufen 3 Stockwerke tiefer vom Band und für das Wochenende wurden 27°C und Sonne prognostiziert.
Doch auf einmal steht der Produktionsleiter mit einem hochroten Kopf in Ihrem Büro, bekommt kaum Luft und versucht Ihnen zu erklären, dass die Produktionsstraße, als Konsequenz eines Stromausfalls, ausgefallen ist.
Somit haben Sie ihren Knall.
Nun aber entscheidet sich ganz schnell, ob sie zu der Art Führungskraft gehören, die sich auch in so einem Ausnahmezustand bewährt und hier Führungsstärke, Entscheidungsgewalt und lösungsorientiertes Handeln unter Beweis stellt. Oder aber, ob sie panisch den Produktionsleiter anschreien, in der Art, „was sollen wir jetzt tun“ und danach in die Produktion rennen um sich davon zu überzeugen, ja die Maschinen stehen wirklich still. Das alles am besten noch mit einem so starken Sog, welcher den noch verbleibenden Stab in ihrem Büro mit hinter sich herzieht.
Oder sie sind eher derjenige, der dem Produktionsleiter souverän einen Kaffee anbietet, in der Zeit die entsprechenden betroffenen Funktionen zu sich ruft und sich darüber berichten lässt, was hier der Auslöser war. Nach Analyse der Ursache, ist die erste Frage die geklärt werden muss, ist das Problem direkt behebbar oder benötigen wir eine Alternative um die kostbare Zeit zu überbrücken und was sind die vertraglichen Verpflichtungen dem Kunden gegenüber, bei einem längeren Stillstand.
Ich bin mir sicher, ab dem Zeitpunkt spielen die 27°C und Sonne für einige im Unternehmen keine Rolle mehr. Hier herrscht nun Krisenmodus und es werden Lösungen erwartet. Dies ist aber nur möglich, wenn es auch eine Strategie gibt um nicht die falschen Entscheidungen zu treffen, aber genau diese fehlt oft und es werden Entscheidungen rein nur aus Aktionismus heraus entschieden die in eine völlig falsche Richtung weisen.
Orientierungslos in die Krise
Ähnliche Situation bei unseren Rettungseinsätzen, wenn nachts der Melder klingelt und man schlaftrunken umgehend in den Einsatz gerufen wird. Auch hier ist es wichtig, mal kurz inne zu halten bevor ich losfahre um die Lage zu prüfen, um den einen Schritt abzuschließen, bevor ich den nächsten Schritt beginne.
Wo muss ich überhaupt hinfahren, ist der Hund bzw. die Ausrüstung im Auto. Diese Beispiele klingen wohl albern, aber wiederspiegeln genau die Fehler, die immer wieder gemacht werden aus rein aktionistischem bzw. zu schnellem und unvorbereitetem Handeln.
Im Endeffekt haben Sie es in der Hand, wie gut sie und ihr Team vorbereitet sind, denn um automatisierte und standardisierte Prozesse müssen sie sich keine Gedanken mehr machen. Diese Vorbereitung entscheidet im Nachgang auch, ob sie wertvolle Zeit verlieren, da sie sich auf die falschen Informationen stützen. Zeit die ihnen im Nachgang fehlt.
Die Frage ist nicht ob Krisen zugenommen haben, sondern, ob Sie entsprechend vorbereitet sind und damit umgehen können. Dann haben Sie sogar die Chance gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Gerne gebe ich Ihnen weitere Eindrücke und Impulse aus dem Katastrophenschutz für ihr Unternehmen.
Ihr Felix WILDE mit Buddy.
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